Keine Macht der Liebe!

» Keine Macht gebe ich meinem Herzen. Selbstschutz rettet mich vor dem vollkommenen Bankrott. Leise schleicht sich ein hauch Sympathie mir ein, doch ich gab einst' mein Wort - keine Macht der Liebe. Nicht heute, nicht jetzt und auch nicht morgen werde ich zulassen können, wie sie mich zerstört. Sie tunkt meine Augen in Wolkenwasser; ich werde nicht mehr sehen können. Sie wirft meinen Kopf in ein Meer aus roten Rosen; ich werde nicht mehr denken können. Und ihre letzte Aufgabe ist es dann, meine Seele auseinander zu nehmen. Mir Mut durch Leichtsinn zu ersetzen. Ich möchte von ihnen kosten, den Früchten der Liebe. Ich will liebesberauscht sein. Ich will spüren, wie meine Lunge die Gase und das illegale einatmet und es für Liebesluft hält. Aber ich gab mein Wort - keine Macht der Liebe. Liebe würde mich zerreissen, in tausend Stücke. Ich würde nicht Ich sein, benebelt von der Amour, die in meinem Kopf schwebt. Ich würde kaputt gehen am Ende der Liebe. Ich würde schreien, verzweifeln und weinen, denn die Liebe ist heimtückisch. Sie gibt nichts, als sich selbst, und nimmt dir alles. Aber sie flüstert dir nicht, dass sie nicht ewig bleiben kann, denn die Liebe hat viel zu tun. Und dann verschwindet sie aufeinmal, die Liebe. Vielleicht bleibt sie länger in dir, vielleicht auch für immer, aber das ist nur der Nachgeschmack, weil du weißt wie sie sich anfühlt. Doch sie ist fort. Aber das ist dann der Preis, den du zahlst, wenn du ihr Macht über dich schenkst. Sie schmerzt mehr als Hass und endet letztendlich in Gleichgültigkeit. Das sind die Gesichter der Liebe. Und dann sage ich mir, als Beobachter, zufälliger Passant - keine Macht der Liebe!

Linda Dransfield.